Das
„Familienbad Graebsee“ bot seit 1936 als „Sonnen- und Schwimmbad“ am
Nordufer des Bergbaurestloches mit seinem kristallklaren Wasser und seinen
Steilhängen aus Muschelkalk ein beliebtes Ziel.
Windgeschützte Liegewiesen, ein separat eingezäuntes Nichtschwimmerareal,
eine 50-m-Schwimmbahn, zwei Sprungtürme, eine Wasserrutsche, zahlreiche
Umkleidekabinen, später dann ein bewachter Parkplatz, eine
Fahrradaufbewahrung und eine Garderobe ließen den Graeb-See zu einem
beliebten Ausflugsziel werden. Ein Schwimmmeister wachte über die Gesundheit
der Gäste, eine Gastwirtschaft mit Kolonnade und Garten sorgte sich um das
leibliche Wohl der manchmal bis zu 5000 Badegäste täglich. Die
Halle-Hettstedter Eisenbahn richtete eigens einen Haltepunkt ein.
In unmittelbarer Nähe befand sich das Furnierwerk „Graeb und Söhne“, das den
See auch zur Wässerung der Holzstämme nutzte. Anfang der 1950er Jahre wurde
der Fabrikbesitzers Johann Graeb enteignet und siedelte nach Westdeutschland
über.
Ende Oktober 1952 ließ er aber durch einen bezahlten Brandstifter die
Freibadanlage niederbrennen, es folgten nur provisorische Bauten. Die 1962
durch die Havarie im Furnierwerk versunkenen Holzstämme stellten zusätzlich
eine große Gefahr für die Badegäste dar. |