1963 wurde das
Innere unserer Nietlebener Kirche neu gestaltet. Die steinerne Kanzel in
Kelchform und der Sandsteinaltar wurden entfernt und durch einen hölzernen
Altartisch und eine niedrigere Kanzel ersetzt. Der Innenraum wurde hell
gestaltet und der Sternenhimmel im Altarraum verschwand.
Am 18. Oktober 1975 wurde übrigens die schadhafte Wetterfahne vom Turm der
Kirche entfernt. In der kupfernen Hohlkugel unter der Wetterfahne fand man
in einer Flasche Urkunden auf Pergament, die 1885 für „spätere Geschlechter“
dort hinterlegt waren. Neben Informationen über den Bau der Kirche fand man
die Namen der derzeitigen Kirchenbediensteten, Lehrer, Gemeindekirchenrat,
Gemeindevertretung sowie die Einwohnerzahl Nietlebens (1882 betrug sie 1708
Einwohner), die Kosten des Kirchenbaues (60 000 Mark), der “ohne Beihülfe
des fiscalischen Patrons“ von der Nietlebener Kirchenkasse getragen wurde.
Ergänzt wurde die Urkunde des Gemeindekirchenrates noch durch einen Nachsatz
mit den Namen der Handwerkermeister und der Herkunft der Baumaterialien.
Pfarrer in Nietleben war von 1938 bis 1966 Martin Richter, 1968 übernahm
sein Sohn Manfred dieses Amt. Die Glocken wurden täglich von Frau Laub
geläutet. |