Försterei
Habichtsfang
Von einem Jagd- oder Forsthaus hören wir erstmals im frühen 17. Jahrhundert.
Es stand auf dem Kellerberg und ging auf den Markgrafen Christian-Willhelm
zurück. Damals begann die bewusste forstliche Pflege der Heide. Es
erschienen die ersten Holz-, Forst- und Jagdordnungen, die den Raubbau am
Walde unter Strafe stellten. Christian-Wilhelm gilt als der erste
Heidepfleger schlechthin. Er ergriff Maßnahmen zum Schutz des Wildes und zur
Erhaltung seines Lebensraumes. Das Forsthaus wurde im Dreißigjährigen Krieg
zerstört. Nach dem Kriege wurde in Nietleben notdürftig ein neues Forsthaus
eingerichtet. 1680 begann für die Heide die preußische Zeit. Kurfürst
Friedrich III. legte 1697 in Nietleben eine ordentliche Fasanerie an. Der
Gebäudekomplex lag schräg gegenüber der späteren Försterei Habichtsfang auf
der westlichen Seite der Heidestraße. Es wurde ein eigener Fasanenmeister
eingesetzt, der auch die Oberaufsicht über die Dölauer Heide hatte.
Zu Dreyhaupts Zeiten war dies der „Förster und Fasanenmeister Böhme“. Mit
der Fasanerie war zugleich eine Ökonomie verbunden, eine alte Scheune und
Ställe und ziemlicher Landbesitz. Gleich östlich vom Gehöft lagen der
Fasanenpark und der Fasanenteich, mehrere Morgen groß und heute noch als
weite Ackersenke im Gelände ersichtlich. Zwischen 1815 und 1929 war die
Heide ein selbständiger Gutsbezirk. Gutsherr war der Förster mit allen
polizeilichen Funktionen. Anfangs hatte er seinen Sitz noch in der alten
Fasanerie. Sie stand so lange, bis der Bergbau kam. Die Heideförster
unterstanden zunächst dem Amt
Giebichenstein, das seinerseits der Kriegs- und Domänenkammer in Magdeburg
unterstellt war. Giebichenstein wurde im Zuge der ersten großen
Stadterweiterung 1827 nach Halle eingemeindet. Damit gingen alle
hoheitlichen Rechte und Pflichten an die Stadt Halle über.
1857 wurde für den Förster des Heidereviers das Forsthaus „Habichtsfang“
östlich der Heidestraße gebaut. Mit dem Bau war das Ende der Fasanerie
gekommen. Das Land fiel dem „Neuglücker Verein“ zu. Die Gebäude wurden
abgerissen. Eine alte Scheune wurde
1872 zur „Grünen Tanne“ umgebaut. Mit dem Erwerb des Heidegebietes 1929
durch die Stadt Halle wurde aus der Försterei die Städtische Försterei, die
dem Forstamt Schkeuditz in Altzscherbitz, das damals zu Sachsen-Anhalt
gehörte, unterstellt war. Der erste Förster war ein gewisser Damehl. 1940
wurde im Adressbuch Eickermann als Förster aufgeführt. Mit Schaffung der
Bezirke wurden die alten Unterstellungsverhältnisse hinfällig. Im Bezirk
Halle war die Forstverwaltung Wippra zuständig. |