BERGBAU IN NIETLEBEN
(NACH INFORMATIONEN VON OTTO KOTSCH)
Hier sei auf den ausführlichen Text in unserem
Heimatkalender von 2007 verwiesen.
Zur besseren Lokalisierung der alten Industriestätten des Bergbaues
möchten wir an dieser Stelle einige markante Punkte aufzählen, die einen
besseren Überblick über das damalige Bergbaugeschehen in Nietleben schaffen
sollen:
Östlich des Heidesees befanden sich zwei riesige Kokshalden, die über
eine Brücke miteinander verbunden waren. Auf dem Gebiet der östlichen Halde
war auch ein Restloch, das mit Schlacke usw. verfüllt wurde. Der nördliche
Teil lag hinter dem kleinen Bethaus und der damaligen Pumpstation.
Diese Kokshalde führte bis an den Rand des jetzigen Heidesees. Die
Pumpstation förderte bis etwa 1932 ununterbrochen aus der Grube das Wasser.
Das Wasser ging über eine Kanalisation durch das Gelände, wo sämtliche
Abwässer dieser Grube eingeleitet wurden, bis zum heutigen Besitz der Firma
Liebing, von dort aus zum Waidmannsweg und zum nördlichen Saugraben.
Als zweiter Abschnitt war die Kokerei und Brikettfabrik (1885 bis
Anfang 1931), von dort aus fuhr eine Grubenbahn und beförderte die
Kohle bis zum Weinberg.
Östlich davon wurde 1893/94 die Paraffinfabrik aufgebaut (stillgelegt 1927),
die sich an das bisherige Gelände angeschlossen hat (als Begrenzung das Haus
des damaligen Direktors Schuhmann? - heute nördliches Nebenhaus vom
Heidecafé). Die Versorgung erfolgte über einen Gleisanschluss der Halle-
Hettstedter Eisenbahn quer über den heutigen Waidmannsweg, die ehemalige
Zufahrt zum Zementwerk. Südlich des Gleises der Zufahrt im Winkel zum Besitz
der Familie Liebing befanden sich die Teerabsatzbecken. Dieses Wasser
floss ebenfalls zum Graben, der vorhin geschildert wurde. Zur Veredlung des
Teeres wurde die gesamte Mischung geschlemmt und durch Wasser gesäubert, und
das Wasser setzte sich im offenen Becken ab und floss in den Graben.