Mai 2006 

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Gesellschaftliches Leben

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Etliche Vereine und Sportverbände wirkten in Nietleben, einige sind noch heute sehr aktiv. Erinnert sei an ASKANIA 09, den Verein der Turner, an den Anglerverein, den Kegelklub, einen Briefmarkenverein, den Verein der Kaninchenzüchter sowie einige Chöre und Orchester, in denen Nietlebener mitwirkten. Viele Vereine setzten dann auch im Rahmen von FDJ, DFD, Pionierorganisation, dem DTSB usw. ihre Tätigkeit fort.
Eine nicht unerhebliche Stellung nahm auch die Arbeit der Kameraden der Freiwilligen Feuer-wehr ein, ob bei der Arbeit in der Brandbekämpfung, dem Brandschutz, bei Arbeiten zum Wohle der Gemeinde oder bei der Mithilfe zur Ausgestaltung von Festen. Dabei war die Arbeit nicht leicht: Nach dem Krieg nutzten die amerikanischen Besatzer das Gerätehaus vorüber-gehend als Werkstatt. Ein paar US-Soldaten holten aus Übermut einen erst 2 Jahre genutzten Mercedes-Lf8 ab und fuhren ihn auf dem damaligen Flugplatzgelände kaputt. Vorhandene Technik musste mangels Ersatzteilen immer wieder abgegeben und neu beschafft werden. Im Nationalen Aufbauwerk der 50-er Jahre leisteten die Kameraden der Wehr viele Stunden, z.B. bei der Gestaltung des Heidebades oder beim Umbau eines alten Postautos in ein Löschfahrzeug. Der erste fabrikneue LO LF8 wurde 1968 übernommen. In der AG „Junge Brandschutz-Helfer“ wurden seit 1961 Pioniere und FDJ-ler an die Arbeit der FFW herangeführt. Erstmals wurden 1971 auch Frauen in die FFW aufgenommen. Um die Voraussetzungen für Versammlungen und Schulungen zu verbessern, wurde 1978-80 der Kulturraum in Eigeninitiative errichtet.
Mitglieder der Kleingartensparte „Habichtsfang 1“ in Nietleben (79 Gärten) errangen 1986 zum dritten Mal den Titel als „hervorragendes Spartenkollektiv“. 1985 ernteten sie 56 877 kg Obst und Gemüse, davon konnten sie 20 570 kg dem Handel zum Verkauf anbieten. Das entspricht einem durchschnittlichen Ertrag von 146,5 kg köstlicher Vitamine pro 100 m². VMI-Stunden von 1985 brachten Nutzen von 96 430 Mark. 1974: „Habichtsfang II“ (40 Gärten) mit Wasser- und Stromanschluss versorgt. 1982 wurde das Spartenheim „am Habichtsfang II“ eingeweiht, im August 1980 wird „Habichtsfang II“ „Anerkanntes Naherholungsgebiet der Stadt Halle“.
Feste und Feiern gehörten eh und je zum gesellschaftlichen Leben in Nietleben. Doch nicht nur zu Festen traf man sich. Auch im Rahmen von „Mach mit“ – Bewegung und dem Aufbauwerk der Nationalen Front zeigte man Gemeinschaftssinn. Neben den Arbeiten am Volksbad Heide wurden Straßen verschönert (u.a. 1973 „Neuglück“), Verkaufsräume geschaffen (wie 1977 das Schuhgeschäft in der Eislebener Straße), Spielplätze gebaut und instandgesetzt (z.B. hinter der Quellgasse, 1978 am Habichtsfang).
Am 1.September 1967 konnte nach längerer Schließungszeit die Zweigbibliothek Nietleben wiedereröffnet werden (Eislebener Str.11). 5000 Bände standen nun dreimal wöchentlich zur Ausleihe bereit.
Beliebter Treffpunkt war auch der Klub der Volkssolidarität in der Eislebener Straße 17, dort war später auch Altstoff-Abgabestelle (SERO). Die zwei modern eingerichteten Räume wurden auch für Veranstaltungen des DFD u.a. Organisationen genutzt. Der Bau war auf Eigeninitiative von Werktätigen des VEB Rationalisierungs- und Montagebau Nietleben.
1975 entstand im Rahmen des „Wettbewerbs der sozialistischen Masseninitiative“ ein Reparaturstützpunkt in der Eislebener Straße 3 (ehemaliges Chausseehaus). Man konnte sich Heimwerker-Geräte ausleihen und so manchen nützlichen Handwerks-Tipp gratis dazu holen.
Mitglieder des Jugendklubs der Rationalisierungsmittelbauer bauten im „Goldenen Stern“ einen Saal für die Schüler- und Rentnerspeisung aus (1974), 1986 wurde die ehemalige HO-Gaststätte „Goldener Stern“ als Jugendklubhaus der Rationalisierungsmittelbauer ein gesellschaftliches, geistig-kulturelles Freizeitzentrum. Das konnte nur mit vereinten Kräften und der Unterstützung aller ansässigen Betriebe geleistet werden. Erwähnt werden soll auch die Rolle der Patenbrigaden im Schulalltag unserer Kinder und Jugendlichen.
Auch auf die gesundheitliche Versorgung der Nietlebener sei hier noch kurz hingewiesen: Am 1.7.1960 eröffnete das Stadtkrankenhaus Poliklinik Nord im Waidmannsweg 40 (in der ehemaligen Arztpraxis von Dr. Meier, später Dr. Heinrich – prakt. Arzt und Geburtshelfer) eine Zahnambulanz. Ab 19.11.1963 wurden in der Gemeindeschwestern-Station Nietleben, Lange Straße 9a (heute R.-Claus-Straße), Facharztsprechstunden für Innere Krankheiten abgehalten. Dazu kam ein Arzt aus dem Dölauer Krankenhaus. April 1965 wurde das „Ambulatorium Nietleben“ (in der ehemaligen Arztpraxis des Sanitätsrates Dr. Gaebelein - Eislebener Straße 32) eröffnet.
Am 1.7.1950 verliert Nietleben das Gemeinderecht und wird mit 5178 Einwohnern und 536 ha Gesamtfläche nach Halle eingemeindet.
Die Gemeindeverwaltung von Nietleben war bis zur Eingemeindung in einem Haus zwischen Eislebener und Hallescher Straße untergebracht. Das Gebäude musste im Zuge der Erbauung Halle-Neustadts für den Kreuzungsbereich der Hauptstraße weichen. Dazu gab der zuständige Leiter der Bauarbeiten in der Liberaldemokratischen Zeitung vom 7.2.1969 auf eine Anfrage bezüglich der Notwendigkeit hin Auskunft: „... Das Gemeindehaus in Halle-Nietleben stand der Trasse des neuen Verkehrsweges im Wege. Auf Grund von Berechnungen der Verkehrsplaner musste bei der Geschwindigkeit einer Fernverkehrs-Straße ein kreuzungsfreier Verkehrsknotenpunkt gebaut werden. Die Aufbaukonzeption von Halle-Neustadt einschließlich aller Verkehrslösungen war als Modell 1964 im Klubhaus der Gewerkschaften und im Rathaus monatelang aufgestellt, und die Bürger waren zur Diskussion und Mitgestaltung der neuen sozialistischen Wohnstadt aufgerufen. Schon damals war ersichtlich, dass dieser Knotenpunkt - um nicht noch mehr Wohnraum abzubrechen - einen Teil des Friedhofgeländes und das Gemeindehaus flächenmäßig benötigt ...“
Nietlebener Kalenderblätter 2006

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Stand: 13. September 2018