November 2006 

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Historische Gaststätten

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Leider können wir heute nur noch einige der damals beliebten Gaststätten besuchen. Bis 1968 war „Försters“ („Kackerlatz“), an der die F80 damals unmittelbar vorbeiführte, eine besonders bei Kraftfahrern beliebte Gaststätte in der Halleschen Straße 8. Direkt gegenüber dem Reichsbahnausbesserungswerk gelegen verkehrten hier auch oft die Arbeiter dieses Werkes. Nietleben dehnte sich damals wesentlich weiter nach Osten aus als heute. Die letzten Häuser in Richtung Halle standen da, wo sich heute die Y-Hochhäuser am Neustädter Wochenmarkt befinden. Dieser Teil der Halleschen Straße fiel dem Aufbau Halle-Neustadts zum Opfer. Der Verkehr auf der alten F80 wurde eingestellt und die Straße 1,5m abgebaggert. „Försters“ war das erste Haus in der Halleschen Straße, das 1969 abgerissen wurde.
Die „Grüne Tanne“ war ein gern besuchtes Lokal. Hier wurden Feuerwehrbälle abgehalten, Schulfeste und Hochzeiten gefeiert. Zu DDR-Zeiten wurde die Gaststätte von der HO bewirtschaftet, aber nur noch die vorderen Räume genutzt.
Die HO-Gaststätte „Goldener Stern“ (Eisl. Str. 72) war Treffpunkt bei vielen Gelegenheiten. Ob für Discos, Vereinstreffen, Familienfeiern usw. Auch als Wahllokal wurde der „Stern“ genutzt. Auch die dazugehörige Eisdiele war sehr beliebt. Bis in die 1960er Jahre war der „Stern“ auch Domizil des Nietlebener Turnvereins. Ab 1964 wurde der „Stern“ als HO-Gaststätte geführt. Auch das Verkehrssicherheitsaktiv hatte hier seinen Sitz. Auch Schulveranstaltungen, z.B. Einschulungen, fanden hier statt. Das Akkordeon- und Mandolinenorchester probte hier. Von 1966 bis 1970 fanden Veranstaltungen á la Beatclub statt. Organisator war der Jugendklub des Ortes, der sich 1964/65 gegründet hatte und in der „Grünen Tanne“ ansässig war. 1974 wurde im „Mach mit - Wettbewerb“ von Nietlebener Bürgern ein ehemaliger Lagerraum zu einem Saal ausgebaut. Der Raum wurde mit seinen 150 Plätzen für Schüler- und Rentnerspeisung genutzt, Discos und Tanzabende fanden statt. Die Gaststätte machte einen gepflegten Eindruck, der Gast wurde ordentlich bedient. Leiter des Hauses war damals Herr Schönbrodt.
Kam man aus dem Ortsteil Granau nach Nietleben, so lud kurz vor der heutigen Einfahrt zum Heidebad bis in die 1970ger Jahr das "Schießhaus" Otto zum Verweilen ein. Letzter Betreiber war das Hallesche HO-Hotel "Rotes Roß" (Gaststätte „Zum Heidebad“).
Im Gebäude des Gasthauses "Zur Sonne“ (Eisl. Str. 73) war auch Anfang der 1950er Jahre eine Kinderkrippe untergebracht.
Das Gasthaus „Zum grünen Kranze“ bot seit der Jahrhundertwende gemütlichen Aufenthalt. Vor allem von Kutschern und später von Fernfahrern wurde es gern besucht. Einst wurde es von Familie Markraf und später dann von der HO geführt. Im rechten Teil des Gebäudes war der Verkaufsraum der Bäckerei Knöfel. 1958 musste der idyllische Lehmbau abgerissen werden, weil er den Erschütterungen des Verkehrs nicht mehr standhalten konnte.
Ein bei vielen unbekanntes Gartenlokal wurde Anfang der 1950er Jahre in der Gartenstadtstraße/Ecke Immenweg betrieben. Wirt war ein gewisser Bormann, von Hause aus Gärtner der Heidehäuser. Als nach dem Krieg die Russen in die Heide einzogen, zog er in die Gartenstadt und eröffnete in seinem Haus „Ulmeneck“ besagte Gartengaststätte. Die Lokalität war nur auf den Ausschank von Getränken ausgerichtet. Es wurden verschiedene Biersorten angeboten. Bereits nach einigen Jahren wurde der Betrieb wieder eingestellt.
In den Jahren des Aufbaus Halle-Neustadts fanden verstärkt Kontrollen der Arbeiter- und Bauerninspektion (ABI) statt, die Gaststätten prüften, die unter anderem auch die Bauarbeiter betreuten und bewirteten. Sehr gelobt wurde die HO-Gaststätte „Goldener Stern“ hinsichtlich seiner Sauberkeit, seines gepflegten Äußeren, seiner guten Beratung und schnellen Bedienung. Auch im „Schießhaus Neuglück“, und bei „Förster“ war neben kleinen Beanstandungen nur Erfreuliches festzustellen.
Mit dem Aufbau von Halle-Neustadt musste man auf Grund der sprunghaft angestiegenen Bevölkerungszahl dem Bedürfnis der Menschen nach Naherholung Rechnung tragen. Es kam zur Einrichtung und Eröffnung neuer gastronomischen Einrichtungen. 1968 ging man daran, eine Nietlebener Mühle als Gaststätte auszubauen („Eselsmühle“), am 15. April 1974 wurde das Jugend- und Touristikzentrum am Steilufer des Heidesees („Touristenexpress“) ins Leben gerufen. Zwei Reisezugwagen aus dem VEB Waggonbau Ammendorf fanden hier ihr neues Zuhause. „Verdiente Brigaden“, Werktätige und Touristen sollten dort Erholung und Urlaubsfreuden finden. In den 4-Personen-Kabinen des Schlafwagens waren 38 Betten, der Speisewagen bot 60 Plätze. Die Sitze konnten hochgeklappt werden und so wurde er mit wenigen Handgriffen in einen „Ballsaal“ verwandelt. Klimaanlage und bei Bedarf zusätzliche Kohleheizung machten einen ganzjährigen Betrieb als „Hotel auf Rädern“ möglich. In den Sommermonaten bot die Freifläche noch etwa 120 Gästen Platz. Anfang 1983 wurde die schon bestehende Eisdiele im Waidmannsweg 37 um ein Eiscafe mit 62 Plätzen erweitert.
Nietlebener Kalenderblätter 2006

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Stand: 13. September 2018