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VEB RBM Halle

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VEB RATIONALISIERUNGSMITTELBAU UND MONTAGEN HALLE –
EISLEBENER STR. 43

(Quelle: Betriebschronik)

Die Vorgeschichte des Betriebes reicht bis in das Jahr 1910, wo am 24. Januar die Portlandzementwerke „Saale" Aktiengesellschaft dem Sitz Granau bei Halle gegründet wurden. Bereits im Jahr 1968 wurde durch Ministerratsbeschluss die Stilllegung des Zementwerkes festgelegt. Die Ursache dafür waren im Wesentlichen drei Gründe: Seit 1964 wurde die Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt gebaut. und Staubbelästigung oder erforderliche Produktionssprengungen wären unzumutbare Umweltbedingungen für die Einwohner gewesen. Darüber hinaus bestand die Notwendigkeit eine Ratiomittelkapazität für das Zekom zu errichten. Als 1972 die Stilllegung vorgenommen wurde, war es deshalb die wichtigste Aufgabe, eine neue materiell-technische Basis für unseren neuzugründenden Betrieb zu schaffen. Als Rechtsnachfolger des Zementwerkes Nietleben wurde der VEB Rationalisierungsmittelbau und Montagen Halle am 1. 7. 1974 gegründet. Er konnte sich von einem einfachen Ersatzteillieferanten zu einem wirkungsvollen Ratiomittelbetrieb für Maschinen, Anlagen und Stahlbaufertigung entwickeln und spielte bei der Intensivierung des Reproduktionsprozesses eine entscheidende Rolle in den Betrieben des VEB Zementkombinates. Neben der Durchführung von Groß- und Generalreparaturen gewannen dabei die Aufgaben zur Rekonstruktion bzw. Rationalisierung der Haupt- und Hilfsproduktionsprozesse zunehmend an Bedeutung. Zum Tag des Bauarbeiters 1982 wurde eine neue Produktionshalle übergeben. Ziel der weiteren Anstrengungen war die schrittweise Profilierung der Fertigung, hin zum Maschinen-, Anlagen- und Stahlbau. Das war besonders sichtbar in dem Fertigungsprogramm 1984/85, welches verstärkt die Fertigung aber auch die Entwicklung von industriezweigtypischen Industrierobotern und Sondermaschinen vorsah, wie z.B.
 + Knüpf, Verklebe- und Stapelautomaten für die Mineralwolle-Industrie
 + Den Palettierautomaten für gesackten Kalt
 + Die Mergelmühle – Typ Ostrau –
 + Den Beckenbachbeschickungskübel
 + Die Härtemittelkammer für die Miwo-Produktion.
Diese Entwicklung stellte auch an die Qualifizierung der Arbeitskräfte, insbesondere der Produktionsarbeiter auf den Gebieten der Feinbearbeitung, Hydraulik, Elektromontagen usw. hohe Anforderungen. So konnte sich die Ratiomittelproduktion 1983 gegenüber 1980 verdreifachen und gegenüber 1975 verdreizehnfachen. Möglich waren solche Leistungssteigerungen nur durch den Fleiß, eine hohe Einsatzbereitschaft und die ständige Entwicklung von neuen Initiativen und Aktivitäten von den Kollegen, stellvertretend seien Heinz Eckelmann, Otto Geserick, Manfred Drabe oder Kurt Holzhauer genannt. Gearbeitet wurde auch auf den Montageaußenstellen Karsdorf, Bernburg, Rüdersdorf und Harz im Jahre 1975, in Deuna im Jahr 1977, in Schraplau, Nord und Rüdersdorf (Elektro) 1983.
In den Jahren 1975 bis 1980 lag der Schwerpunkt der Aufgaben eindeutig bei der Durchführung der Groß- und Generalreparaturen zur Sicherung einer hohen Verfügbarkeit der Drehrohröfen, Verbundsystemen und Schachtofenanlagen. Ab dem Jahr 1981 wurde zur Sicherung zentraler Aufgaben verstärkt zur Realisierung von Rekonstruktionsmaßnahmen und Neumontagen übergegangen.
Besondere Bedeutung erlangten hierbei die Maßnahmen der Energieträgerumstellung zur Ablösung von Heizöl und Importerdgas. Die Arbeitsbedingungen der Werktätigen konnten schrittweise verbessert werden. 1984 wurde das betriebseigene Kinderferienlager- und Urlauberobjekt Moßbach/Reinsdorf im Gebiet der Schleizer Seenplatte fertiggestellt. Eine Lagerhalle wurde als Küche- und Speiseraumtrakt umgebaut, Wasch- und Duschräume umfassend rekonstruiert, das Betriebsgesundheitswesen ausgebaut, Betriebssport- und Wohngebietsfeste organisiert usw.
Vorrangige Aufgaben waren nun auf die Entwicklung, Produktion und der Einsatz von Ratiomitteln auf die Durchsetzung von Maßnahmen zur Energieträgersubstitution, auf die Anwendung der Mikroelektronik und Manipulatortechnik und auf die Ablösung von NSW-Importen gerichtet.
Eine weitere neue Produktionshalle wurde gebaut. Wurde 1978 mit der Entwicklung und Fertigung von Laborgeräten begonnen, so waren es nun komplette Anlagen und Sondermaschinen.
Auch im VEB RBM gab es einen Kampfgruppenzug, der seine Einsatzbereitschaft und hohes Leistungsvermögen beeindruckend unter Beweis stellen konnte.
Die Mitglieder der Betriebsfeuerwehr des VEB RBM Halle waren zuverlässige Partner beim vorbeugenden und operativen Brandschutz.

Territoriale Interessengemeinschaft
Im Juni 1977 erfolgte der Zusammenschluss der Betriebe RBM, Germaplast und Traktorenwerk zu einer territorialen Interessengemeinschaft, in der RBM als Leitbetrieb eingesetzt wurde. Dieser TIG gehörten 9 Betriebe an: Dazu gehörten der VEB Vereinigte Porzellanwerk Colditz (Werk Lettin), das VEB Traktorenwerk Fortschritt Schönebeck (Betriebsbereich Halle), VEB Germaplast, VEB Metall Halle-Nord, VEB SBTK Halle, PGH „Heiderand“, PGH „Moritzburg“ und die PGH Raumgestaltung.
Auch der VEB RBM hatte den Parteiauftrag, Konsumgüter für die Bevölkerung zu produzieren. So fertigte man nun auch Kamingrills, Gewächshäuser, eine Kompostiereinrichtung u.a.
Am 10.01.1986 wurde in der lokalen Presse mitgeteilt: Seit Neujahrsmorgen trägt die ehemalige HOGaststätte „Goldener Stern“ die Bezeichnung „Klubhaus der Rationalisierungsmittelbauer“. Zu verdanken war der Umbau und die Renovierung der Territorialen Interessengemeinschaft Nietlebens.

Weiterer Werdegang
 + 1.7.1974 bis 28.6.1990: VEB Rationalisierungsmittelbau Halle
 + Hallesche Industriemontagen und Anlagenbau GmbH (bis November 1996)
 + Danach (1997/98: Auflösung / Abwicklung

Literatur:

bulletBetriebschronik VEB Rationalisierungsmittelbau und Montagen Halle – Eislebener Straße 43 (Plakat anlässlich des 10jährigen Betriebsjubiläums 1984)
Nietlebener Kalenderblätter 2008

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Stand: 13. September 2018